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Löwendorf seine Geschichte und seine Kirche

Im Jahre 1231, also schon vor 700 Jahren, wurde „Leverinctorpe“ als Pfarrdorf im Archidiakonat Steinheim erwähnt. Der Name Löwendorf kommt aber noch früher vor, nämlich im Jahre 1063 in einer Einweihungs-Urkunde des Bischofs Meinwerk von Paderborn.

Damals bestand für Löwendorf, Hohehaus und Saumer eine gemeinsame Pfarrkirche in Langenhagen, einem Dorf, das an der rechten Seiteder Straße lag, die von Löwendorf nach Bönekenberg führte. In einem Krieg wurdeLangenhagen vollständig verwüstet, und nicht wieder aufgebaut. Die Kirche entstand um 1231 neu in Löwendorf, denn dieser Ort bestand zu dieser Zeit schon. Der älteste Archivnachweis von Löwendorf stammt aus den Jahren 995 und 1000!

Zur Zeit des Abtes Thietmar schenkte ein sächsischer Adliger, namens Erp, den Ort an das Kloster Corvey. Im Corveyer Schenkungsregister (Traditiones Corbeiensis) heißt es in lateinischer Sprache, übersetzt (in verkürzter Form):

„Es überträgt Erp für sich und seine Amulred,

und für seine Söhne Walthardo und Ludolfo,

9 Familien mit allem dem Ort Zugegebenen,

und die da wohnen in Liaueringtorpe, (Löwendorf)

und die da wohnen in Cothun, (Saumer)

und die da wohnen in Meckiestorpe, (bei dem heutigen Bönekenberg)

und die da wohnen in Dringtorpe, (verschollener Ort bei Löwendorf)

Das war die erste urkundliche Benennung von Löwendorf in den Corveyer

Schenkungs-Urkunden. Wer der Sachse mit dem Namen Erp gewesen ist, wissen wir heute leider nicht. Der Grund seiner Landschenkung ist aber zu erklären:

Damals verschenkten viele Adelige Land an Kirchen und Klöster. Sie erhofften so für sich und ihre Nachkommen, so wie auch für die verstorbenen Vorfahren, das Fegefeuer zu verkürzen. Auch wenn ein Sohn oder eine Tochter ins Kloster eintrat, wurde Land als Mitgift verschenkt.

Aber Fundstücke auf den Feldern vom Löwendorfer Bauer weisen darauf hin, daß Löwendorf schon bedeutend viel älter sein muss. 1936 fand der Bauer Johann Rode, gen.Tewes, ein Bronzebeil aus der Bronzezeit (1800-800 v.Chr.) Noch bedeutend älter ist ein Fellschaber, der ebenfalls auf Tewes Feld gefunden wurde, und einen Spaltkeil, der in der 70er Jahren von Heinz Schulte, Löwendorf, zwischen Löwendorf und Saumer gefunden wurde. Ein Professor, erfahrener Experte auf diesem Gebiet, datierte diesen Fund auf das Jahr 3500 v.Chr. Diese Funde zeigen deutlich, dass der südliche Ausläufer des Köterberges, auf dem Löwendorf demnach steht, schon in der Steinzeit, also vor 5500 Jahren, ein attraktiver Lager- und Siedlungsplatz gewesen ist.
Etwa um das 7./8. Jahrhundert n. Chr. siedelten in unserer Gegend das germanische Volk der Sachsen. Unsere sächsischen Vorfahren waren Heiden, und glaubten an viele Naturgötter, wie Donner-Gott und Wotan.
Der Nachbarstamm dagegen waren christliche Franken. Der Frankenkönig Karl der Große eroberte zwischen 772 und 804 das Sachsenland, und zwang unsere Vorfahren, zur Übernahme des christlichen Glaubens. 799 wurde dann das Bistum Paderborn gegründet. Um auch die Sachsen im Norden zu missionieren, gründete Ludwig der Fromme, Sohn von Karl dem Großen, im Jahre 822 das Kloster Corvey an der Weser. Und erst ab diesem Zeitpunkt beginnt die schriftliche Überlieferung durch die Mönche im Kloster Corvey aus unserem Raum. Und durch die Schenkung des sächsischen Adligen mit Namen Erp, an das Kloster Corvey, ist die erste schriftliche Schenkungsurkunde im Corveyer Schenkungsregister (Traditiones Corbeiensis) zu finden.

Im Laufe der Jahrhunderte, man kann sogar sagen Jahrtausende, gab es verschiedene Schreibweisen.Liaueringtorpe, in alten Urkunden oder Gerichtsakten findet man auch manchmalals Liäveringtorpe geschrieben, das ist altsächsisch und heißt übersetzt: Das Dorf des „Lieben Kriegers“ (Lief=lieb, heri=Krieger). Wer dieser „liebe Krieger“ gewesen ist, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Vielleicht war er der erste Siedler, und somit Namensgeber Löwendorfs, vielleicht wurde ihm das Stück nach einem erfolgreichen Feldzug auch geschenkt, wir werden es nie erfahren.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Name von der Schreibweise her oft verändert.

Liauenringtorpe über Leuerincthorpe um 1036, Leverincthorpe 1231, Leverntorpe 1595, bis hin zu Levendorpe 1660, und ab ca. 1800 Löwendorf.
Dieser Ortsname soll auch für alle Ewigkeit bestehen bleiben.

Da nun etwas über die Geschichte Löwendorf geschrieben worden ist, können wir auch verstehen, dass unsere kleine Kirche ein besonderes Kleinod im Ort ist. Aufgrund des Alters der Kirche erfolgten mehrere Renovierungen und Umbauarbeiten.

Bereits im Jahre 1844 wird in der Ortschronik folgendes berichtet:
“Erbauung eines neuen Turmes auf hiesiger Kapelle. Am 15. September wurde der alte Turm, welcher sehr baufällig war abgerissen, und ein neuer für 285 Thaler veranschlagter, und mit unvorhergesehener Ausgabe für 295 Thaler Kosten errichtet werden, vom Zimmermeister Hasenbein aus Ottbergen. Der alte Turm stand mitten auf dem Kirchdache, dieser ist Vorn, mit einer Seite auf die Giebel ruhende, angebracht.“

 

1930Die Kapelle erhält eine neue Orgel

Erbauer ist die Firma Speith in Paderborn. Der Preis beträgt etwa 7.000,00 R.M. (Reichsmark) Die alte dürftige Orgel wurde in Zahlung genommen.

 

1966 – Reliquien des hl. Patroklus seit hundert Jahren in Löwendorf
Jubelfeier mit Probst Claes / Übertragung von Soest nach Löwendorf i.J. 1866

Die Pfarrgemeinde Löwendorf feierte ihr Patronatsfest in Verbindung mit der Jubelfeier zur Hundertjährigen Übertragung der Reliquien des heiligen Patroklus von Soest nach Löwendorf. Probst Claes, früher Diözesanpräses der katholischen Landjugendbewegung – KLJB – war mit dem Kirchenchor von St.Patrokli Soest, gekommen, um an der Schule in Löwendorf ein feierliches Levitenamt mit Predig zu halten. Der Kirchenchor sang die Messe „Ad honorem sanctae trinitatis“ von Haller.
Bei der Prozession durch das Dorf wurden die Reliquien des heiligen Patroklus mitgeführt.

Die heutige Kirche in Löwendorf ist dem hl. Patroklus geweiht. Im 16. und 17. Jahrhundert befand sich hier ein altes wundertätiges Bild des Heiligen, durch das Löwendorf in den Ruf eines „Wallfahrt-Ortes“ kam. In einer alten Handschrift heißt es: “Pilger von Nah und Fern suchten damals die Kapelle in Löwendorf auf, zur Verehrung des hl. Patroklus, und fanden hier Heilung von ihren Krankheiten und Gebrechen.“
Während des Dreißigjährigen Krieges geriet der Ruf dieses wundertätigen Bildes mehr und mehr in Vergessenheit. Nur in den Berichten alter Leute lebte diese große Vergangenheit weiter. Legendes um das Bild und Wunderheilungen gaben sie an die nachfolgenden Geschlechter weiter.

Wunder in der Kapelle

Am 25. Oktober 1656 weilte der Paderborner Fürstbischof Theodort Adolf zur kirchlichen Visitation in Marienmünster. Bei dieser Gelegenheit gaben mehrere Einwohner von Löwendorf dem fürstbischöflichen Sekretär Berichte zu Protokoll, nach denen im vorausgegangenen Jahrzehnten Wunder in der Kapelle auf die Fürbitte des heiligen Patroklus erfolgten. Eine alte Statue des Heiligen soll älteren Berichte zu Folge, noch um die letzte Jahrhundertwende auf dem Boden der Kapelle in Löwendorf gelegen haben, und wurde in Unkenntnis ihres Wertes dann in einem der folgenden Jahre in das Osterfeuer geworfen.

Verehrung in drei Orten

Außer in Löwendorf gab es die Verehrung des hl. Patroklus vor Jahrhunderten schon in Soest und Kirchhörde bei Dortmund. Besonders in Soest, der reichen und mächtigen Hansestadt des Mittelalters, liegt eine Verehrung schon sehr weit zurück.

Die Gebeine des Märtyrers Patroklus ruhten seit dem Ende des 3. Jahrhunderts in Troyes in Südfrankreich, in geweihter Erde. Im 7. Jahrhundert weilte dort als Schlichter in einem Streit der hl. Bruno, Erzbischof von Köln. Er erbat sich die Gebeine des Heiligen; sie wurden ihm aus Dankbarkeit übergeben. „Einem wahren Triumphzug glich seine Überführung nach Köln, das damals als Metropole und Mutter der Kirchen des gläubigen Volkes seinen beherrschenden Einfluss auch bis tief nach Gallien ausgedehnt hat.“ Heißt es in einer alten lateinischen Handschrift aus dem Jahre 969.Bischof Bruno schenkte als Oberhirte, auch des Sachsenlandes, den Leib des seligen Märtyrers der Stadt Soest. Im Jahre 954 überführte man die Reliquien aus Köln, unter großen Volksscharen, die mit dem Soester Klerus dem Übertragungszug entgegen eilten, in die Stadt. Sie wurden mit Lobgesängen zur Ehre Gottes in der Kirche in Soest  beigesetzt, die der Fromme Erzbischof gegründet, und mit reichen Gütern ausgestattet hatte.

Wie kam es aber nur, dass der hl. Patroklus Patron beider anderen Gemeinden, Löwendorf und Kirchhörde/Dortmund wurde, und dort jahrhundertalte Verehrung genoss? Wir wissen es nicht; hiesige Ursprünge verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Die große kulturelle und wirtschaftliche Ausstrahlungskraft des mittelalterlichen Soests hat sicher in irgendeiner Weise dazu beigetragen.

Bemühungen von Erfolg gekrönt

Da die Verehrung des hl. Patroklus nun eben jahrhunderter alter Brauch in Löwendorf war, musste einmal der Wunsch lebendig werden, einige Reliquien des Märtyrers zu besitzen. Dank der Bemühungen des Pfarrers Wrede, (1857 – 1890) der Pfarrei Marienmünster, zu der Löwendorf als Filialgemeinde gehörte, ging es im Jahre 1866 in Erfüllung. Dechant Probst Eberhard Nübel, von St.Patrokli in Soest, vermittelte beim Bischof, und so wurde durch bischöflicher Erlass vom 13. Februar 1866, die Erlaubnis erteilt, den Patroklus – Schrein in Soest zu öffnen, und einige Partikel für die Gemeinde Löwendorf zu entnehmen. In der Familien – Chronik des Bauern Johann Rode, Nr. 10, gen. Votzmeier, zu Löwendorf, stehen zu diesem Ereignis folgende Eintragungen: „Im Jahre 1866  unterbreitete Pfarrer Wilhelm Wrede zu Marienmünster den Gemeinde-Eingesessenen den Vorschlag, dass er sich um Reliquien des hl. Patroklus für die Kapelle bemühen wolle, wenn die Gemeinde die Unkosten übernehmen wollte. Die Gemeinde war bereit. Der Pfarrer Wrede wandte sich an den Dechanten Eberhard Nübel, Probst zum hl. Patroklus in Soest, welcher freundlich entgegenkommend, die Bitte der Gemeinde Löwendorf dem hochwürdigen Herrn Bischof Conrad Martin zu Paderborn vortrug.“

Den Bitten entsprochen

Durch bischöflichen Erlass vom 13. Februar 1866, wurden Bitten der Gemeinde Entsprochen, und der Bischof von Sidima, Weihbischof und Domprobst zu Paderborn, Joseph Freusberg, ermächtigt, in seiner Eigenschaft als Notarius apostolicus, die Öffnung des in der Kirche vom hl. Patroklus in Soest befindlichen Reliquiariums des Heiligen, und die Abtrennung einer Reliquie des heiligen Märtyrers vorzunehmen.

Die feierliche Handlung wurde am 20. Juli 1866 vollzogen, in Gegenwart des Probstes Nübel, und sechs Kirchenvorstands-Mitgliedern von Patroklus. Die Reliquie wurde in ein vergoldetes Schreinchen niedergelegt. Am 23. August geschah die Übergabe der Reliquie an Pastor Pastor Wrede und die Löwendorfer Einwohner,

nämlich:

Anton Grothe, Haus-Nr. 7 – gen. Krors

Caspar Potthast, Haus-Nr. 16 – gen. Hauswirts

Johann Rode, Haus-Nr. 10 – gen. Votz

Johann Beineke aus Hohehaus (in Hohehaus gab es keine Kapelle)

Zunächst in Marienmünster

Einstweilen wurde das kostbare Kleinod in der Pfarrkirche zu Marienmünster aufbewahrt. Am 20. September 1866 in feierlicher Prozession nach Löwendorf übertragen, und daselbst im Altar der Kirche beigesetzt. Es war eine erhabene Feier.
Probst Nübel aus Soest hielt die Festpredigt.
(Soweit berichtet die Familien-Chronik der Familie Rode Nr. 10, gen. Votzmeier.)

(Die Gemeindechronik enthält nur zwei Sätze von den bisherigen Begebenheiten.

Soweit der Schreiber, der Artikel in der Zeitung ist mit J.P. unterzeichnet. Wer der Schreiber J.P. ist, ist leider nicht mit vollem Namen vermerkt.

 

1972  Die Kirche bekommt ein neues Glockengeläut

Im September wurde im Turm der Kirche ein zweistimmiges elektrisches betriebenes Glockengeläut installiert. Kosten der Gesamtanlage: 17.500 DM.
Außer dem Anschaffungsbetrag für die Glocken, wurden über 9.000 DM durch Spenden der Gemeindemitglieder aufgebracht. Auch die meisten evangelischen Familien beteiligten sich an der Finanzierung.

Kosten der großen Bronzeglocke „B“, 86 cm Durchmesser, 390 kg, 4.525 DM. Eine Stiftung der Geschwister Köhne aus Königswinter, Frau Potthast aus Bielefeld, (beider Vorfahren stammen aus Hoffmeister`s Hause, Löwendorf Nr. 2, später Gastwirtschaft Klocke.

Die kleine Glocke „Des“, 71 cm Durchmesser, 240 kg, stiftete die Ehefrau des verstorbenen Straßenwärters Johann Pollmann, Ehefrau Theresia Pollmann, Löwendorf Nr. 5 (jetzt Nr. 18) Kosten der kleineren Glocke: 3.450 DM

Die Glocken wurden hergestellt in der Glockengießerei „Petit u. Edelbrock“ in Gescher/Westfalen.

 

1993  Alter Wetterhahn im neuen Glanz

Im Oktober 1992 bis in den Januar 1993 war der Kirchturm der Löwendorfer St-Patroklus-Kirche hinter einem Gerüst versteckt. Nicht nur der Wetterhahn strahlt nun im neuen Glanz, auch das Turmkreuz wurde erneuert, und ein neuer Außenanstrich war fällig. Die schon sehr alten Kirchenfenster restauriert, und das Rosettenfenster über der Kirchentür wieder freigelegt.Dieses Rosettenfenster schmückte früher den Altarraum, aber im Jahre 1967 wurde das Innere der Kirche gedreht, und der Altar von der Ostseite auf die Westseite verlegt. Der Eingang, früher auf der Westseite zur Straße hin, jetzt auf der Ostseite mit dem Eingang zum Kirchplatz. So konnten die Kirchenbesucher über den Kirchenvorplatz gefahrlos die Kirche betreten und auch wieder verlassen.

Bei diesen Umbauten wurde das Rosettenfenster über der Eingangstür zugemauert, aber bei diesen Renovierungs-Arbeiten wieder freigelegt, und erstrahlt abends in vollem Glanz.
Der vergoldete Wetterhahn thront für alle Zeiten wieder auf seinem Platz.
Kosten dieser Renovierungs-Arbeiten: 75.000,00 DM.

 

2006 Renovierung der Kirche

Unsere Kirche wurde mehrmals umgebaut und zuletzt 2006 umfangreich  renoviert, damit auch unsere Nachfahren noch lange Freude an der Kirche, und der Geschichte von Löwendorf und Kirche haben.

Bei den jetzigen Renovierungsarbeiten seitlich des wahrscheinlich ältesten Bauteilen, -1231- im Bereich des Turmes, konnte man erkennen, dass das Fundamet etwa 2 Meter nach außen hin angelegt ist. Dies ist eine Eigentümlichkeit, die sonst nur noch bei der Corveyer Schlosskirche zu finden ist. Daher kann man davon ausgehen, oder vermuten, dass die Löwendorfer Kirche in enger Zusammenarbeit mit den Corveyer Mönchen geplant und erbaut wurde.
Das Mittelteil bestand wahrscheinlich anfangs aus Holz. Erst bei einer Renovierung soll es der Bruchstein-Bauweise des Turmes angepasst worden sein. Diese An- und Umbauten sind zeitlich nicht genau zu visieren.

Im Jahre 1813 kaufte die selbständige Gemeinde Löwendorf das Schloss und Gut des Freiherrn von Metternich, das etwa 100 Meter seitlich der Dorfkirche stand. Um ein Zurückkehren des Grafen zu Verhindern, und um die Eintreibung des Zehnten zu umgehen, wurde das Gebäude niedergerissen. Mit den Bausteinen wurde der östliche Teil um den bisherigen Altarraum erweitert.

Die Kirche befand sich schon lange in einem schlechten Zustand. So wiesen das Dach und der Turm Mängel auf, wegen der fehlenden Isolierung, waren auch die Wände immer feucht. So hatte das Erzbischöfliche Generalvikariat Paderborn schon 1962 die politische Gemeinde darum gebeten, beim Erstellen eines Bebauungsplanes ein Grundstück für einen Kirchenneubau auszuweisen. 1969 kaufte die Gemeinde das unmittelbar an die Kirche angrenzende Grundstück mit der alten Schule. Hierauf sollte ein Kirchenneubau entstehen, der im Mai 1969 vom Generalvikariat Paderborn schriftlich genehmigt, aber schon im September des gleichen Jahres widerrufen wurde. Trotz verstärkten Bemühens war Paderborn nicht zu bewegen, dem Kirchenneubau zuzustimmen. Daraufhin beschloss der Kirchenvorstand eine erneute Renovierung der Kirche.

Bauingenieur a.D. Ludwig Schulte aus Löwendorf, 72 Jahre alt, übernahm die Bauplanung und die Bauaufsicht.

Im Sommer 1970 wurde das Dach mit Pfannen, und der Turm mit Kunstschiefer gedeckt, und die Dachrinnen erneuert. Um die Außenwände trockenzulegen, wurde sie mit Beton gefestigt und isoliert.

Im Januar 1971 baute man den der Nordseite eine Sakristei an. Aus Verkehrstechnischen, sakralen und Platzgründen wurde der Eingang von der Südseite auf die Ostseite verlegt, der Altar von der Ostseite auf die Westseite. Im Zuge dieser Arbeiten mussten die alte Orgelbühne abgerissen und eine neue Empore an der Ostseite, über dem Eingang errichtet werden.

Eine Renovierung der Orgel erwies sich bei den Umbauten unumgänglich. Eine ganze Zeit war die Orgel in der Orgelbauwerkstatt Sauer in Ottbergen in Arbeit. Auch die Fußbodenheizung war verrostet und undicht; sie musste auch erneuert werden.

Die Renovierungsarbeiten haben die Gläubigen der Gemeinde Löwendorf zum größten Teil in Eigenleistung übernommen. 60.000 DM wird die Erneuerung etwa kosten;
10.000 DM gibt das Erzbischöfliche Generalvikariat Paderborn als Zuschuss. Der Rest soll von knapp 220 katholischen Gemeindemitgliedern der Ortschaft aufgebracht werden.

Die Löwendorfer erhofften als Belohnung für ihren tatkräftigen Einsatz, und im Hinblick auf die ersparten Kosten, die ein Neubau mehr verschlungen hätte, einen weiteren Zuschuss von Paderborn. Als Termin für die Neueinweihung war der 1. Mai vorgesehen.

 

September 2006
„Kirchweih in Löwendorf – rund um St. Patroklus“

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in unserer schönen
St. Patroklus-Kirche feierte ganz Löwendorf nun Kirchweihfest. Seit Beginn der Renovierungsarbeiten im Inneren der Kirche im März dieses Jahres, erstrahlt sie nun im neuen Glanz. In den Sommermonaten wurde die hl. Messe im Gemeindehaus gefeiert, das ist nun vorbei. Weil Feuchtigkeit in den Wänden das Mauerwerk langsam aber sicher zerstörte, waren die Arbeiten nun dringend nötig. Nachdem der alte Putz abgeschlagen worden war, kam ein neuer Putz, dann ein neuer Anstrich. Die Wand hinter dem Altar-Kreuz wurde zweifarbig gestrichen, so kommt das nicht sehr große Kreuz besser zur Geltung. Auch der Kreuzweg, rechts und links der Wand unterhalb der Fenster, erstrahlt im neuen Glanz. Die Apostelfiguren, St. Philippus und St. Jakobus, bekamen eine Grundreinigung, ebenso die Pieta unter der Orgelbühne links. Da sämtliche Kirchen in der Diözese nur Zuschüsse bekommen wenn ein Gitter im hinteren Teil der Kirche eingebaut wird, brauchte der Marien-Altar auch einen neuen Platz. Dieses Problem wurde wunderbar gelöst, denn nun ist rechts neben der Eingangstür eine kleine Grotte in der Wand. In diese wurde die Pieta gesetzt. Ein schmiedeeiserner Ständer für Kerzen steht links daneben. Eine kleine Kniebank lädt zum Gebet ein, bevor das Gitter den weiteren Weg ins Innere der Kirche versperrt.

Soviel auch das Gitter im Voraus Diskussionen verbreitete, der Eindruck beim Betreten der Kirche ist dadurch nicht gehindert, im Gegenteil, das schmiedeeiserne schwarze Gitter, der neue Anstrich, ein neuer Teppich im Mittelgang, neue Lampen, verbreiten eine einladende Atmosphäre, um in der neuen „Marien – Ecke“ sich zu einem stillen Gebet niederzulassen.
Zu diesem Ergebnis waren die Löwendorfer gekommen, nachdem sie aus der Gulaschkanone alle gesättigt waren, und bei strahlendem Sonnenschein noch einige gemütliche Stunden auf dem Kirchplatz zusammen verbracht hatten.

 

2009

Pater Hubert geht ab seinem 70. Geburtstag in den Ruhestand

Unser langjähriger Pastor, Pater Hubert Ennenga, ist nun Pastor i.R. Pater Hubert der seit Herbst 1977 im Kloster Marienmünster lebt und wirkt, wurde am April 70 Jahre und geht damit auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Pater Hubert war erst 2 Jahre als Vikar und ab 1979 als Pastor für die Gemeinden Born, Großen- und Kleinenbreden, Hohehaus, Papenhöfen, Bremerberg und Löwendorf zuständig. Der gebürtig aus Papenburg/Emsland stammende Pater gehört dem Orden der Passionisten an. An seinem 70. Geburtstag war er nicht zu erreichen, aber dafür startete am 05. Juli eine Dankesfeier rund um Kloster und Kirche.

b 01. Juli ist Pater Hubert als Subsidiar in dem neugegründeten Pastoralverbund tätig und hat sein bisheriges Amt als Chef der Patres in Marienmünster an Pater Gerd Blick weitergegeben. So bleibt der Hirte uns (seine Schäfchen aus dem ganzen Umkreis) hoffentlich noch lange treu. Das Kloster Marienmünster sagt er, ist in den vergangenen 32 Jahren seine Heimat geworden. Hier habe er manch Freud und Leid seiner Schäfchen miterlebt. Ob Alt oder Jung, alle seine Schäfchen haben ihn ins Herz geschlossen. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen so kennen und lieben wir unseren Pastor. Ob Karneval, bei den Senioren, beim Kirchenchor, bei der Kfd, bei der KLJB, Pater Hubert machte fast alles mit, nur Schützenkönig zu sein kam für ihn überhaupt nicht in Frage. Mit den Frauen vom Vorstand der KfD war er als „ Hirte mit seinen Schäfchen“ beim Rosenmontagszug in Steinheim im Jahre 2006 dabei. Die Zuschauer haben Beifall geklatscht, als sie Pater Hubert erkannten, mit einem großen Schild auf dem Rücken „der gute Hirte der Abtei“. Nun hat seine ganze Herde ihn in den Ruhestand verabschiedet.

Mit einem festlichen Dankgottesdienst um 14.30 Uhr wurde begonnen, wo von einem Vorstandsmitglied eines jeden Vereines „Danke“ mit einer roten Rose gesagt wurde. Am Ende der Messe, es war nun schon 16.30 Uhr, hatte er einen dicken Strauß roter Rosen. Er war ganz gerührt mit den Worten, „Mir wird ganz feucht hinter der Brille“. Bei Kaffee und Kuchen, kühlen Getränken, Bratwurst und Pommes, klang dann im Pfarrgarten der Nachmittag aus. Die Kinder hatten ein tolles Singspiel einstudiert, worüber er sich sehr freute. Geschenke oder Geldspenden hatte er im Voraus abgelehnt, dafür bat er um Geldspenden für die Passionisten in der Mission. Ein unvergesslicher Sonntag für Hirte und Schäfchen ging somit zu Ende.

 

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