Volksfest „Rund um den Teich“
Announcement Date: 27. Juli 1986
26. und 27. Juli 1986
Ein Beispiel dafür, was in einer kleinen Gemeinde möglich ist:
„Rund um den Teich“ wurde in Löwendorf ein Volksfest gefeiert
Gut sechs Monate hatte es gedauert, bis das Löwendorfer Fest endlich zu dem wurde, was man am Wochenende in dem kleinen Dorf konkret erleben konnte. Ende Januar hatte sich das Gremium zusammengesetzt, und das Programm für das laufende Halbjahr aufgestellt. Dieses Gremium hat schon seit Jahren die Aufgabe, das Programm für das Löwendorfer Gemeindehaus zu erarbeiten. Kontinuierliche Treffen in jedem Monat gehören dazu. Eben wie an jenem Abend Ende Januar, als man sich fragte, ob man nicht auch einmal ein Dorffest machen sollte. Da in diesem Jahr in Löwendorf kein Schützenfest gefeiert wird, Löwendorf feiert abwechselnd mit Hohehaus, schien ein Termin im Sommer gut zu passen. Viele Stunden vergingen, bis man ein Rahmenprogramm aufgestellt hatte. Stück für Stück festigte sich das Programm wie ein Mosaik, bis das komplette Bild da war.
Bis Sonntag hatten die Löwendorfer das Fest eine fünfstellige Summe gekostet. Ein Wagnis, das sich nur rentieren konnte, wenn man mit „Plus-Minus-Null-Bilanz“ ziehen konnte. Nicht allein die hohe Summe, auch die vielen Stunden Arbeit und die Fahrten, um Genehmigungen für verschiedene Veranstaltungspunkte zu erhalten, stehen hinter diesen Bemühungen.
Nachdem am Samstagabend die letzten Vorbereitungen getroffen waren, konnte es losgehen. Das Festzelt, eigens am Gemeindehaus aufgebaut, füllte sich in den Abendstunden zusehens da, – trotz vielen Konkurrenz-Veranstaltungen in der näheren Umgebung. Bis zum frühen Morgen hatte die aus Steinheimer Orten stammende Rockgruppe „Amadeus“ mehrere hundert Jugendliche begeistert. Die Mannschaft der Löwendorfer, die organisatorische Aufgaben hatte, konnte nur wenige Stunden schlafen, als es am Sonntagmorgen wieder weiter ging. Budenaufbau, Zuweisung der Stände und die Einrichtung von provisorischen Landeplätzen stellten sich als erste Aufgabe. Hubschrauber und Ballon waren unterzubringen, Tombola und Flohmarkt aufzubauen, ein Landeplatz für die Fallschirmspringer auszuweisen, den anderen Budenbenutzern ihre Plätze zuweisen.
Ab 11 Uhr hieß es dann: Dorffest, Teil 2, ist eröffnet, als die Feuerwehr-Kapelle aus Brevörde zum Frühschoppen Musik machte. Ausgezeichnet bewährte sich in diesem Zusammenhang die unproblematische Zusage des Landes-
Straßenbauamtes, die Dorfstraße am Anger zu sperren. Denn auf der einen Seite des Dorfteiches befand sich die Bundesstraße, auf der anderen Seite der Platz für die Kinderspiele, und das an diesem Tag extra geöffnete Dorf-Café „Zum alten Pfarrhof“.
Ein wenig abseits vom Trubel standen die Hubschrauber, und der aus Münster herangefahrenen Heißluft-Ballon.
Alles in allem kamen auch am Sonntag wieder hunderte von Menschen, um einen Rundflug über der engeren Heimat zu machen, oder einen der weit über 400 Preise zu gewinnen, oder auch nur, um zuzuschauen beim Flohmarkt, Kasperle-Theater, Feuerschlucker, oder den Künstlern wie Steinmetz und Graphiker aus Krefeld. Zusehend voller wurde der Dorfplatz am Sonntagnachmittag, als die Hauptattraktion angesagt wurde. Fallschirmspringer aus dem Berliner Ortsteil
Zehrendorf sprangen über Löwendorf ab. Bis zum Abend war dann auch die Mannschaft für die Organisation geschafft. In kleiner Runde saß man noch lange zusammen, um „Manöverkritik“ zu üben, und sich endlich selbst auch einmal in aller Ruhe ein Bier zu gönnen; denn das hatten sich die rührigen Veranstalter auch wahrlich verdient.