Löwendorfer gründeten Bürgerinitiative
Announcement Date: 21. September 1978
Als die „Neue Westfälische“ am 26. Oktober 1977 unter der Überschrift „Pläne bis auf die Ortsumgehung Löwendorf“ über Straßenbaumaßnahmen im Kreisgebiet berichtete, und die Ortsumgehung Löwendorf wieder einmal nicht im Plan enthalten war, glaubten die Löwendorfer sie lesen nicht richtig. Seit Jahren hatte man ihnen versprochen, dass die Löwendorfer Ortsdurchfahrt ausgebaut werde,
dass demnächst eine Umgehungsstraße den Verkehr aus dem Orte nehmen werde. Zur Situation: Das kleine Bauerndorf Löwendorf liegt an einer vielbefahrenen Straße, die von Höxter in die Gebiete Detmold, Lage, Bielefeld, Bad Pyrmont führt. Nacht für Nacht, so berichten Löwendorfer, rollen die LKWs über ein Kopfsteinpflaster aus dem Jahre 1936, das durch viele Ausbesserungsarbeiten auch nicht dazu beiträgt, dass der Straßenverkehr hier ruhiger fließt.
Bereits vor Jahren hatte man versprochen, die Straße auszubessern. Darauf hin wurden sämtliche Bäumen längs der Straße gefällt. Das Dorfbild wurde dadurch nahezu grässlich. Aber ausgebaut wurde die Straße immer noch nicht. Bei Regenstehen Seen auf der B 239 und „verteilen“ das Wasser mit Hilfe von Autoreifen auf arglose Passanten.
Bürgersteige gibt es da Oben noch nicht. Ein Fußmarsch bei trockenem Wetter ist lebensgefährlich, nach Regen wird er zu einer Wasserschlacht und nahezu unmöglich, Jetzt soll die B239 und in ihren weitern Verlauf die Landstraße nach
Steinheim ausgebaut werden. Ausgespart wird allerdings wieder Löwendorf. Im Dorf zweigt die B 239 in Richtung Schieder-Schwalenberg in scharfen Serpentinen ab. Auch diese Straße soll so bleiben wie sie ist: gefährlich.
Trotz des Kopfsteinpflasters rasen die Fahrzeuge durchs Dorf. Wenn die Straße jetzt nicht ausgebaut wir, dann, so glauben die Löwendorfer, werden die Autos mit Sicherheit nicht langsamer fahren. Einen weiteren Gefahrenpunkt stellen die vielen Scheunen-Ausfahrten dar, aus denen während der Ernte-Zeit die Trecker im Pendelverkehr fahren. Würden Bauern nicht so vorsichtig aus den Scheunen auf die Straßen wie bisher fahren, würde hier sicherlich schon mehr passiert sein.
Die Löwendorfer gründeten jetzt eine Bürger-Initiative unter der Leitung ihres ehemaligen Bürgermeisters, und jetzigen CDU-Ratsmitgliedes Guido Fuhrmann.
Verstärkt machen sie in der letzten Zeit auf die nachlässige Planung in diesem Raum aufmerksam. Alle Orte erhalten nämlich in Kürze eine Umgehungsstraße, nur die gefährlichste Ortsdurchfahrt wird nicht mit einer Umgehungsstraße entschärft.
Unverständlich – oder Planung vom „Grünen Tisch“?
Das Vorhaben der Bürger-Initiative wird auch von Rat und Verwaltung unterstützt. Anders, als mit einer Bürger-Initiative scheint der Ort nicht zu einer Ortsdurchfahrt zu
kommen.