Renovierung der Kirche
Announcement Date: 15. Mai 1972
Renovierungsarbeiten der Kirche 1970 – 1972
220 Gemeindemitglieder renovieren ihre Kirche
Bei den jetzigen Renovierungsarbeiten seitlich des wahrscheinlich ältesten Bauteilen, -1231- im Bereich des Turmes, konnte man erkennen, dass das Fundamente etwa 2 Meter nach außen hin angelegt ist. Dies ist eine Eigentümlichkeit, die sonst nur noch bei der Corveyer Schlosskirche zu finden ist.
Daher kann man sagen oder vermuten, dass die Löwendorfer Kirche in enger Zusammenarbeit mit den Corveyer Mönchen geplant und erbaut wurde. Das Mittelteil bestand wahrscheinlich anfangs aus Holz. Erst bei einer Renovierung soll es der Bruchstein-Bauweise des Turmes angepasst worden sein. Diese An- und Umbauten sind zeitlich nicht genau zu visieren. Im Jahre 1813 kaufte die selbständige Gemeinde Löwendorf das Schloß und Gut des Freiherrn v. Metternich, das etwa 100 Meter seitlich der Dorfkirche stand. Um ein Zurückkehren des Grafen zu Verhindern, und um die Eintreibung des Zehnten zu umgehen, wurde das Gebäude niedergerissen. Mit den Bausteinen wurde der östliche Teil um den bisherigen Altarraum erweitert. Die Kirche befand sich schon lange in einem schlechten Zustand. So wiesen das Dach und der Turm Mängel auf, wegen der fehlenden Isolierung, waren auch die Wände immer feucht. So hatte das Erzbischöfliche Generalvikariat Paderborn schon 1962 die politische Gemeinde darum gebeten, beim Erstellen eines Bebauungsplanes ein Grundstück für einen Kirchenneubau auszuweisen. 1969 kaufte die Gemeinde das unmittelbar an die Kirche angrenzende Grundstück mit der alten Schule. Hierauf sollte ein Kirchenneubau entstehen, der im Mai 1969 vom Generalvikariat Paderborn schriftlich genehmigt, aber schon im September des gleichen Jahres widerrufen wurde. Trotz verstärkten Bemühens war Paderborn nicht zu bewegen, dem Kirchenneubau zuzustimmen. Daraufhin beschloss der Kirchenvorstand eine erneute Renovierung der
Kirche. Bauingenieur a.D. Ludwig Schulte aus Löwendorf, 72 Jahre alt, übernahm die
Bauplanung und die Bauaufsicht.
Im Sommer 1970 wurden das Dach mit Pfannen, und der Turm mit Kunstschiefer gedeckt, und die Dachrinnen erneuert. Um die Außenwände trockenzulegen, wurde sie mit Beton gefestigt und isoliert.
Im Januar 1971 baute man den der Nordseite eine Sakristei an. Aus Verkehrstechnischen, sakralen und Platzgründen wurde der Eingang von der Südseite auf die Ostseite verlegt, der Altar von der Ostseite auf die Westseite. Im Zuge dieser Arbeiten mussten die alte Orgelbühne abgerissen und eine neue Empore an der Ostseite, über dem Eingang errichtet werden. Eine Renovierung der Orgel erwies sich bei den Umbauten unumgänglich. Eine ganze Zeit war die Orgel in der Orgelbauwerkstatt Sauer in Ottbergen in Arbeit. Auch die Fußbodenheizung war verrostet und undicht; sie musste auch erneuert werden.
Die Renovierungsarbeiten haben die Gläubigen der Gemeinde Löwendorf zum größten Teil in Eigenleistung übernommen.
60.000 DM wird die Erneuerung etwa kosten;
10.000 DM gibt das Erzbischöfliche Generalvikariat Paderborn als Zuschuss. Der Rest soll von knapp 220 katholischen Gemeindemitgliedern der Ortschaft aufgebracht werden. Die Löwendorfer erhoffen als Belohnung für ihren tatkräftigen Einsatz, und im Hinblick auf die ersparten Kosten, die ein Neubau mehr verschlungen hätte, einen weiteren Zuschuss von Paderborn. Als Termin für die Neueinweihung ist der 1. Mai vorgesehen.